Die Sorgen einer selbständigen KMU-Frau
Als selbständig tätige Schneiderin ging das Coronavirus auch an mir nicht spurlos vorbei. Seit Februar 2021 darf ich meine Kunden in meinem neuen Atelier am Kirchplatz in Giswil bedienen – meinem Arbeits- wie sozialen Kontaktort. Mein Produktangebot ist umfangreich, und ich bin stets bemüht, Trends aufzunehmen und Wünsche der Kunden zu erfüllen. Als Selbständigerwerbende mit Direktvermarktung gehöre ich zur Kategorie der kleinst-Unternehmen. Doch auch ich muss Risiken abwägen und unternehmerische Entscheide fällen.
Gerade die letzten Monate haben gezeigt, dass „Corona“ Branchen treffen kann, die nie auf dem medialen Radar auftauchten. So zum Beispiel das Geschäft mit der Fasnacht. Wenn die Fasnachtsanlässe infolge des Verbots von Versammlungen ausfallen, bleiben nicht nur die Restaurants halb leer. Für die wenigen Auftritte nehmen die „Guuggen“ ihre alten Kostüme aus früheren Jahren aus dem Schrank, folglich bleiben die Stoffläden auf ihrer Ware sitzen und Näh-Aufträge fallen weg. Das Nähen von Fasnachtskleider gehört ebenfalls zu meiner Arbeit.
Im Interesse der vielen Gewerbebetrieben und Vereine wäre es angezeigt, endlich wieder zur Normalität zurückzukehren. Zum Handeln mit Vernunft und Eigenverantwortung, und mit einer Prise gesundem Menschenverstand – davon braucht es mehr in der Politik.
Mary Burch, Giswil