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Schalmeien und Beschönigendes zum Asylzentrum


Leserbrief vom 14. Juni 2013


Zum Artikel «Unsicherheit prägt die Stimmung stark» (Asylzentrum Alpnach), Ausgabe vom 13. Juni

Die Informationsveranstaltung war ein mit Schalmeien gespickter Anlass, mit vollmundigen Versprechungen, Verharmlosungen, Beschränkung der elektronischen Medien und einer völlig unangebrachten Drohung, mir (nach drei Sätzen in meiner Wortmeldung) das Mikrofon zu entziehen. Ich schwieg in der Folge. Die Haltung der Veranstalter zeigte sich auch in der einen Befehlsausgabe: «Keine Filmaufnahmen, keine Abstimmungen – hiess es». Wir hielten uns nicht an diese dilettantische Weisung und haben dennoch – und gut getarnt – gefilmt.

Unglaublich, wie beschwichtigend und beschönigend ein Sachverhalt dargestellt werden kann und welchen Aufwand man betreibt, um die demokratisch entmündigte Bürgerschaft bei Laune zu halten.

Ein Grossaufgebot von «Fachleuten» fand sich auf dem Podium ein. Angefangen beim bekannten Moderator Romano Cuonz, der in beinahe väterlich anmutender Manier durch den Abend führte, dem Gemeindepräsidenten von Schwarzenberg, der wohl die Aufgabe hatte zu schildern, wie problemlos der Aufenthalt von Asylbewerbern im fernab dörflicher Umgebung gelegenen Eigenthal ablief. Eine Gemeindepräsidentin und eine Regierungsrätin, die betonten, wie sie gegen das Asylzentrum gekämpft haben. Hat der Kanton wirklich gegen das Zentrum inmitten der Dorfbevölkerung Alpnach «gekämpft»? Wir staunen, dass sich der Kanton gegen die Beamtenschaft des BFM/VBS nicht durchsetzen konnte. Überzeugend wirkte bei seinen Ausführungen einzig der Präsident der Korporation, der allerdings – und ehrlicherweise – gleich aufzeigte, dass es zwischen der Korporation und dem VBS um eine lange, partnerschaftliche Zusammenarbeit gehe.

Schliesslich war da noch der Beamte aus Bern. Der plauderte über die guten Erfahrungen, die man anderswo gemacht habe. An einen Einbruch in Nottwil erinnerte er sich. Ansonsten schien er schlecht informiert. Er verschwieg unangenehme Vorkommnisse; nicht nur in Nottwil. Von den Komplizen beim Einbruch – beide ehemalige und später untergetauchte Bewohner des Asylzentrums – wusste Urs von Däniken offenbar nichts. Auch die elf Polizeieinsätze in drei Monaten waren dem Berner eventuell nicht bekannt, und erst recht nichts wusste er vom Wachmann, der vergangene Woche mit einem Messer verletzt wurde.

Es reihte sich Ungeschicktes an Beschönigendes. Die Gemeindepräsidentin und der Beamte aus Bern versprachen vollmundig, dass es bei diesem sechsmonatigen Aufenthalt bleibe. Man mag über solche Aussagen staunen, zumal diese Entscheidung bei der Politik in Bern liegt. Grösse bewies Moderator Romano Cuonz, der nach dem Anlass mir gegenüber eingestand, bei der Androhung des Wortentzuges überreagiert zu haben, Chapeau.

Werner Birrer, Kantonsrat und Ortsparteipräsident SVP, Alpnach

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