IV-Missbrauch – also doch
Leserbrief vom 3. September 2009
Es gibt sie also doch – die Scheininvaliden, welche ungerechtfertigt eine IV-Rente beziehen oder eine IV-Rente beziehen, weil sie mit normaler Arbeit sonst weniger verdienen würden. Wie das Bundesamt für Sozialversicherung vor kurzem bekannt gab, scheint sich der verschärfte Kampf gegen IV-Betrüger im In- und Ausland erfolgreich zu sein. Im gleichen Zusammenhang versucht das BFS aber auch für die MwSt. Erhöhung Propaganda zu machen, weil es versucht klar zu machen, dass mit den Missbräuchen die IV-Schulden nicht abgetragen werden kann. Der fade Beigeschmack, dass dieser Missbrauch über Jahre aber genau zu dieser Verschuldung geführt hat, bleibt bestehen.
Der Rentenbetrug bei 150 von 950 untersuchten IV-Bezüger Fällen macht über 16% aus. Bei dieser doch grossen Anzahl kann nicht mehr von Einzelfällen gesprochen werden. Und wenn im Kosovo sogar Morddrohungen gegen die Fahnder ans Tageslicht kommen, dann gibt mir das wirklich ernsthaft zu denken.
Stimmen Sie am 27. September 2009 auch Nein, um dann die Trennung der AHV und IV ohne Rentenkapitalraub von 5 Mia. aus der AHV zu vollziehen. Nach dem Nein wird dann auch der Wille für die Sanierung der IV auf der Ausgabenseite mit der Bekämpfung des Betruges da sein. Nur so schaffen wir es eine IV zu erhalten, welche für die da ist, welche diese Versicherung wirklich brauchen.
Christoph von Rotz, Nationalrat