Die AHV-Reform 2020 schiebt Probleme vor sich hin statt zu lösen
Leserbrief vom 2. September 2017
Eine durchdachte Sanierung der AHV durch Angleichen des Rentenalters der Frau, der Senkung des Umwandlungssatzes und greifbaren Anreizen zum Verbleib im Arbeitsprozess hätte die AHV auf eine tragfähige finanzielle Basis gestellt.
Stattdessen werden die durch die Anpassung des Frauenrentenalters erzielten Mehreinnahmen gleich wieder ausgegeben, mit monatlich 70 Franken mehr für Neurentner. Das gilt allerdings nicht für jene, die das Geld wirklich brauchen: Kleinverdiener und Bezüger von Ergänzungsleistungen.
Die AHV-Reform ist darum eine Scheinreform. Ein Flickwerk ohne Zukunft. Unausgewogen und unfair. Man kreiert Pseudolösungen und schiebt die Probleme ein paar Jahre vor sich her, bis sie noch grösser werden. Nur zwei Mal NEIN zwingt das Parlament dazu, weniger Partei- und Machtpolitik zu betreiben, sondern eine nachhaltige Sanierung unserer AHV anzustreben. Sie muss gesunden, nicht halbkrank bleiben.
Monika Rüegger, Engelberg