Berichterstattung Wahlen

Schon interessant, wie man den Wahlerfolg der SVP in der Berichterstattung titeln kann. „Die SVP bremst den Sturzflug“, hiess es in der NLZ . Von welchem Sturzflug wird da geschrieben? Ist da etwa vom marginalen Verlust der SVP (von 30% der Stimmen auf 26%) bei den letzten Nationalratswahlen die Rede? Meint man da mit „Sturzflug“ den kleinen Verlust von 4%? Wo sich doch andere schon feiern, wenn sie bei den Wahlen eine Parteistärke von 4% erreichen und dem Bürger durch die Medien suggeriert wird, diese Parteien hätten hierzulande eben das Zepter der Landespolitik übernommen? Wohl kaum. Frau/man hat mutmasslich übersehen, dass die SVP im Aargau gar zugelegt hat. Weil fast jeder dritte Wähler (32%) im Aargau SVP gewählt hat, müsste eher von einem andauernden Flug in grosser Höhe berichtet werden. Die SVP AG ist nach diesen Wahlen nämlich doppelt so stark wie die zweit- und drittgrösste Partei zusammen(!)

Ein Drittel der WählerInnen hat mitbekommen, welche Partei sich der Probleme der zunehmenden Kriminalität, der ausufernden Asylproblematik und der sich langfristig vor allem für einheimische ArbeitnehmerInnen und KMU’s schadenden Personenfreizügigkeit annimmt. Die Wählerinnen haben bemerkt, welche Partei die unkontrollierte Zuwanderung anprangert und deren Folgen thematisiert. Auch hat jeder dritte Wähler im Kanton AG ganz offenbar genug vom ständigen Kniefall der Schweizer Behörden gegenüber dem Ausland. Viele stören sich zunehmend an nicht eingelösten Versprechen und der Verharmlosung der unbehaglichen Folgen im Vorfeld von Abstimmungen durch den Bundesrat. Als Beispiel erwähnt die Kosten des Schengen/Dublin Abkommens, das inzwischen 14 Mal mehr kostet als vom Bundesrat damals im Abstimmungsbüchlein behauptet.

Die WählerInnen des Aargau liessen sich nicht beirren durch überzeichnete Berichte und Stimmungsmache gegen einzelne Exponenten der mit Abstand grössten Partei der Schweiz. Irgendwelche dümmlichen Einträge auf Facebook-Seiten, Burnouts, Rücktritte aus dem Parlament oder ein Kampf um einen Arbeitsplatz an der UNI sind nicht die Probleme der Schweiz. Das wissen die BürgerInnen; die Medien sollten es auch zur Kenntnis nehmen.