SVP Obwalden für die zweite Entlastungslektion der Klassenlehrpersonen

An der Kantonsratssitzung vom 23. Oktober 2025 reichte SVP-Kantonsrat Alfred von Ah eine Motion ein, wonach die zweite Entlastungslektion für Klassenlehrpersonen unabhängig vom Ausgang der Volksabstimmung vom 30. November 2025 eingeführt werden soll. Die SVP erachtet diese kurzfristig umsetzbare Massnahme als sinnvoll, während sie sich mit der Forderung für eine echte Reform gegen das revidierte Bildungsgesetz (BiG) als Gesamtpaket stellt. Diesbezüglich gibt ihr nun eine andere betreffend Frühfranzösisch in ihrer Argumentation recht.
Obwohl es sich bei der zweiten Entlastungslektionen um Symptombekämpfung handelt, soll diese in jedem Fall zeitnah mittels Verordnungsänderung umgesetzt werden. Bekanntlich lehnt die SVP die Revision des BiG ab, weil sie mit einer echten Reform im Bildungswesen unter anderem bessere Rahmenbedingungen für die Lehrpersonen schaffen will. Bis es soweit ist, bleibt der administrative und organisatorische Aufwand für Klassenlehrpersonen hoch, während sie gleichzeitig wie alle Lehrpersonen mit strukturell bedingten Herausforderungen im Klassenzimmer zu kämpfen haben. Da in der Beratung über den Nachtrag zum Bildungsgesetz vom 22. Mai 2025 die zusätzliche Entlastungslektion für Klassenlehrpersonen in der Volksschule unbestritten war, könnte diese Einzelmassnahme dank der eingereichten Motion der SVP losgelöst von einem allfälligen Revisionsneustart umgesetzt werden.
An der Kantonsratssitzung vom 23. Oktober 2025 war auch eine Motion betreffend «Praxisänderung im Frühfranzösisch» traktandiert, die aufgrund der Geschäftslast noch nicht behandelt werden konnte. Die SVP nimmt zur Kenntnis, dass Regierung und Parlament nun doch einen gewissen Handlungsbedarf sehen, nachdem sie bei der Beratung zum BiG noch der Meinung waren, das Schulsystem funktioniere höchst erfolgreich. Weil das Vorgehen nichts anderes als eine «Pflästerlipolitik» darstellt, sieht sich die SVP bestätigt in ihrem Anliegen, mit der Ablehnung der BiG-Revision eine grundlegende Reform anzustossen. Die Partei fordert generell die Konzentration auf das Wesentliche in der Primarschule. Auch in Bezug auf die Fremdsprachen, aber nicht nur. Aus der Erfahrung der Revision der Bildungsgesetzgebung muss die SVP leider davon ausgehen, dass der Vorstoss mehr Schein als Sein darstellt. Der einzig sichere Weg, mutige Schritte einzufordern, ist die Ablehnung des Nachtrags zum Bildungsgesetz am 30. November 2025 an der Urne!
Für die SVP Obwalden
Severin Wallimann, Kantonsrat, Alpnach
Alfred von Ah, Kantonsrat, Sarnen



