SVP Kanton Obwalden
Höhere Steuern für Einverdiener-Ehepaare?
Familienmodelle gibt es heutzutage ganz unterschiedliche und jedes hat seine Vor- und Nachteile. Als junger Familienvater ist dies für mich ein aktuelles und wichtiges Thema. Meine Frau und ich leben ein eher traditionelles Modell. Nicht weil wir es müssen, sondern weil wir es wollen und uns gemeinsam dazu entschieden haben. Genau das darf man doch in der heutigen Zeit erwarten: Dass jedes Paar die für sich richtige Familienkonstellation nach freiem Willen und Möglichkeiten gestalten kann.
Mit der drohenden Einführung der Individualbesteuerung wird diese Freiheit in Frage gestellt. Denn klassische Einverdienerehepaare, oder eben eher traditionelle Familien, werden unter anderem durch die Aufteilung des Kinderabzugs deutlich benachteiligt. Dazu ein Beispiel: Ein «modernes» Doppelverdienerehepaar mit zwei Reineinkommen von je 45’000 Franken würde noch je rund 175 Franken Bundessteuer zahlen, also total 350 Franken. Demgegenüber wäre ein Ehepaar, bei dem das Gesamteinkommen in derselben Höhe von einem Partner erwirtschaftet wird (also 90’000 Franken), mit einer Steuerrechnung des Bundes in der Höhe von 1’850 Franken deutlich benachteiligt. Meine Familie würde also deutlich stärker zur Kasse gebeten als die Doppelverdiener.
An der letzten Kantonsratssitzung hat die SVP- Fraktion einstimmig das Kantonsreferendum gegen die Einführung der Individualbesteuerung befürwortet, zusammen mit einer Zweidrittelmehrheit des Kantonsrats. Denn neben der Benachteiligung bestimmter Ehepaare müssten alle Verheirateten eine Steuererklärung zusätzlich ausfüllen, mit entsprechendem Mehraufwand nicht nur für die Betroffenen sondern auch für die kantonale Steuerbehörde. Für die Volksabstimmung per Kantonsreferendum braucht es neben Obwalden die Zustimmung sieben weitere Kantone. Deshalb sammeln wir weiterhin auch Unterschriften, damit das Referendum auf diesem Weg bis Ende September 2025 zu Stande kommt.
Damian Hüppi
Kantonsrat, Lungern
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