Beitrag Alpnacherblettli Dez 2011
Beitrag Alpnacherblettli vom Dezember 2011
Flächendeckend Tempo 30?
Im Jahre 2001 hat die Alpnacher Bevölkerung die Einführung von Tempo 30 innerorts mit 85% der Stimmen bachab geschickt. Heute steht die Gemeinde durch das Vorpreschen des Gemeinderates allenfalls davor, im Kanton Obwalden eine Pionierrolle für die Einführung von flächendeckenden Tempo-30-Zonen einzunehmen. Das sagte sinngemäss der Kantonale Verkehrsplaner, H. Woermann.
Regeln und überregeln
Trotz des Rufes nach Bürokratieabbau und der Forderung nach Deregulierung macht man in Alpnach das Gegenteil. Auf unnötige, nur Einheimische ärgernde Tempo-30 – Schikanen mit Bussenfallen, Strassenschwellen, Fahrspurverengungen mit Bäumen, Inseln, Blumentöpfen kann Alpnach verzichten. Wenn es eine Tempobeschränkung braucht, kann man diese strassenbezogen – wie z.B. in Schulhausnähe – anordnen.
Warum sollen wir uns mit angeordneten Tempo-30-Zonen selber einschränken? Wiehert hier nicht einfach ein hysterisch gewordener Amtsschimmel? Vernunftorientiertes, angepasstes und anständiges Fahren ist hierzulande üblich. Da braucht es keine Selbstregulierung durch solche „Behördenprojekte“.
Tempo-30-Zonen werden „angeordnet“
Praktisch demokratiefremd ist die Anordnung einer Tempo-30-Zone. Die Bevölkerung kann erst nach Anordnung derselben auf dem Beschwerdeweg intervenieren. Wobei gleich anzumerken ist, dass solche Beschwerden selten Erfolg haben. Hier wird per Verwaltungsakt angeordnet, – Punkt!
Steuergeld richtig einsetzen
Zwei Millionen Steuerfranken wurden unserer Meinung nach innert kürzester Zeit unklug investiert. Der Gemeinderat muss künftig verantwortungsvoller führen. Verantwortungsvoller führen heisst auch, den BürgerInnen nicht Vorlagen zu unterbreiten, deren Kostenfolgen schwer verdaulich sind. Ohne Not ein Schulmodell zu wechseln und in der Folge mit einem Zufallsmehr von 42 (bei 59 ungültigen) Stimmen einen 1.5 Mio Anbau beschliessen lassen, – oder einem „städtischen Modetrend“ nachhängend Tempo-30-Zonen für womöglich gegen 200‘000.– – oder mehr – Franken zu initiieren, ist schlicht am falschen Ort investiert. Dabei stehen für Alpnach die Mitfinanzierung des Vollanschlusses, dringende Sanierungen und – als längerfristiges Ziel – die Zentrumsplanung an.
Werni Birrer
Präsident SVP Alpnach
28. November 2011