25 Jahre SVP Obwalden, eine politische Zeitenwende für Obwalden?
Bild: Die Fraktion der SVP Obwalden im Sommer 2023.
„Kommt Zeit, kommt SVP!“ Der 3. Dezember 1999 ist ein spezielles Datum für alle SVP’ler in Obwalden. An diesem Freitagabend trafen sich gut 400 gleichgesinnte im grossen Saal des Hotels Krone Sarnen. Als Gastredner traten damals SVP Schweiz-Präsident Ueli Maurer, Nationalrat Toni Brunner und die Berner Regierungsrätin Elisabeth Zölch auf. Viele bekannte Politiker wollten an der Gründung der SVP Obwalden dabei sein. Nur die sieben Obwaldner Regierungsräte glänzten durch Abwesenheit an diesem denkwürdigen Abend. Diese Tatsache war recht typisch für die Gründungszeit der SVP Obwalden. Eine bekannte Kantonsrätin aus Obwalden liess sich damals wie folgt in der Zeitung zitieren: „Auf die SVP hat niemand gewartet in Obwalden, die brauchen wir nicht in unserem Kanton“. Wenn diese Kantonsrätin nur ansatzweise geahnt hätte, wie viel Energie und politischer Wille der Gründervorstand in die Gründung der SVP investierte, wäre ihr Kommentar wohl anders ausgefallen.
„Auf die SVP hat niemand gewartet in Obwalden, die brauchen wir nicht in unserem Kanton.“
Damalige Obwaldner Kantonsrätin
Kaum war die Kantonalpartei Ende 1999 gegründet, gründeten wir im Jahr 2000 die vier Ortsparteien Kerns, Engelberg, Sarnen und Lungern. Im 2001 kamen noch Alpnach und Giswil dazu. 2008 wurde dann endlich noch die SVP Sachseln gegründet. Wir waren am Beginn des neuen Jahrtausends ziemlich gefordert, gegen all die Ablehnung der etablierten Parteien im Kanton, möglichst schnell gute Leute zu finden, um in allen Gemeinden Ortsparteien zu gründen. Um das Gemeinschaftsgefühl innerhalb der Partei zu fördern, hatte der Vorstand Anfang 2001 die Idee auf dem Landenberg Sarnen eine „SVP-Landsgemeinde“ für die SVP Schweiz zu organisieren. So kamen im April 2001 über 800 SVP-Delegierte aus der ganzen Schweiz nach Sarnen und hielten ihre Delegiertenversammlung auf dem Landenberg ab. Der damalige SVP-Bundesrat Samuel Schmid war so begeistert, dass er sogar seine Jacke vergas. So kam es, dass sein Helikopter, schon in der Luft Richtung Bern, umdrehte, um seine Jacke abzuholen. Wir organisierten in den kommenden Jahren noch 4 weitere Schweizerische SVP-Delegiertenversammlungen im Mittelpunkt der Schweiz auf der Älggialp, in einer Werkhalle in Lungen, im Konferenzzentrum Engelberg und in der grossen Turnhalle in Kerns. Solche Grossanlässe gaben immer sehr viel Arbeit für die jeweiligen Ortsparteien, sind aber bis heute „Highlights“ für die Partei. Unsere Parteimitglieder warteten nicht auf lukrative Politjobs, sondern waren gewohnt anzupacken und scheuten keinen Aufwand, unentgeltlich für die Partei zu arbeiten.
Der damalige SVP-Bundesrat Samuel Schmid war so begeistert, dass er sogar seine Jacke vergas. So kam es, dass sein Helikopter, schon in der Luft Richtung Bern, umdrehte, um seine Jacke abzuholen.
Nach der Delegiertenversammlung auf dem Landenberg 2001
Nicht aus Langeweile, sondern aus politischer Überzeugung, starteten wir im Herbst 2000 die Initiative „7 auf 5 Regierungsräte“ in Obwalden. Am 10. Juni 2001 stimmte das Obwaldner Stimmvolk mit einer komfortablen Mehrheit unserer Initiative zu. An diesem Tag realisierte ich, wie weit sich unsere SVP-Werte in so kurzer Zeit schon in Obwalden verbreitet hatten. Der nächste politische Höhepunkt waren die Kantonsratswahlen Anfang 2002. Die Journalisten sagten uns damals im Vorfeld 2 bis maximum 3 Sitze voraus. Es waren dann aber 7 Sitze und wir zogen in Fraktionsstärke ins Rathaus Obwalden ein. In den kommenden Kantonsratswahlen legte die SVP-Obwalden kontinuierlich zu, bis heute zur zweistärksten Partei im Obwaldner Kantonsrat. 2007 schafften wir die Sensation mit der Wahl von Christoph von Rotz zum ersten SVP-Nationalrat von Obwalden. 12 Jahre später, nämlich 2019, passierte sogar historisches in Obwalden. Unsere Parteipräsidentin Monika Rüegger wurde als erste Obwaldner Frau in den Nationalrat gewählt. Bei den Gesamterneuerungswahlen 2018 wurde Dani Wyler zum ersten SVP-Regierungsrat gewählt.
Ich hatte das grosse Privileg 16 Jahre Präsident einer unglaublich motivierten Partei zu sein.
Bärti Sigrist, erster Parteipräsident
Aus heutiger Sicht stelle ich fest, wir kamen, um zu bleiben. Der politische Widerstand der anderen Parteien in den ersten Jahren war pure Motivation für uns. So nach dem Motto, erst Recht, denen zeigen wir, zu was wir noch alles im Stande sind. Ich hatte das grosse Privileg 16 Jahre Präsident einer unglaublich motivierten Partei zu sein. Wenn ich heute an unseren Parteiversammlungen unsere jungen Nachfolger erlebe, wie engagiert sie auch nach 25 Jahren noch für unsere SVP-Werte kämpfen, bin ich zuversichtlich für die politische Zukunft der SVP- Obwalden.
Bärti Sigrist
Präsident SVP Obwalden 1999 – 2016
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