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Warum die SVP das Energie- & Klimakonzept zurückgewiesen hat – Teil 2

Die Kurzantwort lautet: Weil es zur Lösung unserer Probleme in dieser Form nicht taugt.

von den Kantonsräten Peter Seiler, Sarnen und Peter Wild, Engelberg

Die Schweiz hat im Jahr 2021 netto 60 Terrawattstunden (TWh) oder 60.1 Mrd. kWh mit eigenen Kraftwerken erzeugt. Diese Eigenproduktion stammt zu 61.5% aus der Wasserkraft, zu 28.9% aus der Kernkraft, 3.6% aus konventionellen thermischen Kraftwerken und 6.0 % aus erneuerbaren Energien wie etwa Photovoltaik (PV).

Um das Netto-Null-CO2-Ziel zu erreichen, sieht die Energiestrategie 2050 vor, dereinst den gesamten motorisierten Individualverkehr (MIV) zu elektrifizieren, Ölheizungen durch Wärmepumpen zu ersetzen, Lastwagen mit Wasserstoff und übrige Verkehrsmittel ebenfalls mit synthetischen Treibstoffen zu betreiben.

Eine Berechnung der ETH Zürich vom Sommer 2022 zeigt, dass allein für die Erzeugung des benötigten Wasserstoffs und des synthetischen Treibstoffs 70 TWh zusätzlich benötigt werden. Das entspricht mehr als einer Verdoppelung des Bedarfs zu heute. Diese kritische Haltung wird auch durch eine Studie der EMPA gestützt, die davon ausgeht, dass trotz einer generellen Effizienzsteigerung, aber auch wegen der momentan beabsichtigten sukzessiven Stilllegung der schweizerischen Kernkraftwerke bis 2044, eine Produktionslücke von 37 bis 47 TWh entsteht. Die EMPA bestätigt, dass die Schweiz weiterhin von Stromimporten vom Ausland abhängig bleiben wird – je nach Szenario zwischen 7 und 9 TWh. Importe aus Ländern, die genau das gleiche Problem wie wir selbst haben! Es braucht in Zukunft die doppelte Menge an elektrischer Energie und gleichzeitig will man die zuverlässigsten winterstrom-liefernden Kernkraftwerke stilllegen, ohne sie zu ersetzen.

Wie kann nun der Kanton Obwalden auch seine Energielücken füllen? Der Ausbau der Windkraft bietet eine hierzulande unstete, ineffiziente Versorgung und der Ausbau der PV-Anlagen mit ohnehin schlechten Winterstromerträgen wird noch Jahre dauern. PV kann zwar beachtliche Jahresmengen liefern, jedoch meistens zur falschen Zeit. Die heute bekannten Speichertechnologien sind für den saisonalen Ausgleich vollkommen untauglich. Ferner kann die Wasserkraft nur bedingt erweitert werden, denn die Gebiete, in welchen zusätzlich mittels neuer Talsperren Wasser gestaut werden kann, sind äusserst rar. Zudem sind gerade im Sommer auch Restwassermengen in den Fliessgewässern dringend zu gewähren.

Demzufolge überrascht es nicht, dass vor Weihnachten Alpiq-Chefin Antje Kanngiesser warnte: «Das Energieproblem wird noch grösser» und Christoph Brand, Chef des Stromkonzerns Axpo bestätigte: «Langfristig fehlt der Schweiz massiv Strom».

Das Obwaldner Klima- und Energiekonzept adressiert jedoch solche krassen Unterversorgungen – obschon allgemein bekannt – in keiner Weise. Kann es denn sein, dass wir ein neues Konzept installieren und uns über solche Mängel fahrlässig hinwegsetzen? Die SVP hat Ihre Verantwortung wahrgenommen und darum eine Rückweisung mit einem gezielten Auftrag an die Regierung formuliert. Der Kantonsrat ist ihr darin leider nicht gefolgt.

«strom.ch – Produktion & Strommix»
Mit der Wasserkraft, der Kernenergie und den erneuerbaren Energien ist der aktuelle Strommix äusserst CO₂-arm. QR-Code im PDF.

PDF SVP-Klartext Aktuell Januar 2023 SeilerWild

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